Familienalltag
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Ich bin, wohin wir gehen. Gedanken zum Muttertag.

LIFEforFIVE-Muttertag Gedanken

Ich bin ein Ehemann, ein Sohn, ein Cousin, ein Neffe, ein Onkel, ein Freund, ein Nachbar, ein Art Director in einer Werbeagentur, ein Designer, ein Kreativer, ein Hauptverdiener, ein Musikliebhaber, ein bisschen Fussballfan und jetzt auch ein Blogger. Mal bin ich Naturliebhaber, mal Umweltverschmutzer, mal ernährungsbewusst, mal Chips-Packung-Weg-Fresser, mal gerecht, mal ungerecht, mal polarisierend, mal unverständlich, mal überfordert, mal zickig, mal beleidigt, mal kindisch, mal fröhlich, mal traurig, mal wütend und dann wieder witzig und ironisch.

Doch einmal kurz die Rewind-Taste gedrückt: Bevor meine Frau in mein Leben trat, war mein Anspruch an den Alltag einfach. Ich war für mich verantwortlich. Musste mich nur vor mir selbst rechtfertigen. Die Prioritäten lagen klar darauf, Karriere in hippen Werbeagenturen zu machen. Das Gehalt musste reichen für ein Zimmer, ausschweifende Parties und gelegentlich Genesungs-Reisen. Alles diente dem Selbstzweck, der nachträglich erkannten Selbstzerstörung und dem puren Egoismus. Dieser Ausflug fühlte sich irgendwie wie eine kurze Einbahnstrasse ein.

Seit 5 Jahren stehe ich mitten in meiner grössten und vermutlich langfristigsten Hauptrolle. Der Vater von drei Töchtern. Ich spüre, dass das richtig ist und doch ist es auch die grösste Herausforderung für mich. Jeden Tag aufs neue.

Täglich, manchmal stündlich, schlüpfe ich zusätzlich in verschiedene Rollen und versuche sie alle zu erfüllen, obwohl sie sich nicht immer ergänzend und friedlich vereinen lassen. Da ist er, der gemeine innere Konflikt. Er ist nicht zu verbergen. Das spüren auch meine Kinder und meine Frau. Gut, dass du da bist, lieber Konflikt, denn durch dich habe ich das Verlangen, mehr und ungeteilter für meine Lieben da zu sein. Sie mehr in ihren Bedürfnissen spüren zu wollen. Unmittelbarer fühlen zu wollen was sie brauchen, was sie bewegt und was sie mir sagen wollen.

Es wird immer klarer und deutlicher, dass das Leben wieder einfacher werden muss. Nur wenn ich mich von vielen Rollen befreien kann und nur wenigen annehme, werden wir erfüllter als Familie leben können. Ich möchte meine Frau und meine Kinder darin integrieren. Möchte mit ihnen gemeinsam unseren Weg und den Spass am Leben behalten.

„Gemeinsam“. Das ist unsere Stärke, unser Claim. Das macht unsere Familie zu einer unbezwingbaren Burg. Gemeinsam kann man gerne seine Tore für andere öffnen. Einen Einblick geben, Freunde und Familie dazu einladen dieses „Bauwerk“ –unser „Bauwerk“ – zu besuchen. Wir können gute Gastgeber sein, doch auch mal Hofnarren und alle amüsieren. Mit allen gemeinsam lachen, zusammen die Wände bunt streichen, die Nachspeisen zuerst essen, im Regen tanzen und dabei amüsiert zusehen wie sich andere wundern.

Ob wir alle unsere Ziele und Träume erreichen ist dabei nicht wichtig. Wichtig ist, sich auf den Weg dort hin zu machen und daraus zusammen zu wachsen und uns dabei nahe zu sein.

Ich freue mich auf eine spannende Zukunft, ein ungewöhnliches, aber zusammen gestaltetes Leben mit meiner Familie. Denn das sind die Menschen, die mich lieben. Einzig und alleine als Vater, Freund und Ehemann.

Diese offenen Gedanken sind dir gewidmet, meine liebe Frau. Damit, wenn du das liest, nie vergisst warum ich diesen Weg mit euch gehe.

Alles liebe zum Muttertag und jedem Tag danach,

Dein Mann

2 Kommentare

    • Daniel Rödel sagt

      Danke dir für das Kompliment und ein Hoch auf die Einfachheit. 🙂

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