Jetzt sitze ich hier am Meer. Am Meer auf Sardinien.
Die Wellen schlagen gegen die schroffen Felsformationen. Die Gischt spritzt nur so hoch. Fast bis zu meinen Füssen. Die Zeiger meiner Uhr kratzen gerade so die 7 Uhr Markierung. Es ist Morgens. Alle Anderen schlafen noch friedlich in unserem Bus. Wir haben es geschafft. Ich habe es geschafft. Nach über einer Woche Campingplatz stehen wir irgendwo zwischen Santa Theresa und Vignola Mare.
Ich bin endlich wieder da. Endlich wieder Tina. Wie ich mich kenne und mag. Scherze und lache mit meinen Kindern und meinem Mann. Baue Sandburgen und sammle Meeres-Schätze. Habe Kraft einfach irgendwo in der Natur zu stehen.
Kein Mensch um uns herum. Kein Strassenfeger, der Früh morgens die sauber gepflasterten Wege des akkurat angelegten Campingplatzes fegt. Keine Männer die im Morgenmantel ihr Chemietoiletten-Wägelchen hinter sich her ziehen und auf dem Rückweg noch schnell knautschiges Weissbrot vom Camping-Supermarkt holen. Dieses Campingplatz-Leben mag bestimmt für viele das Richtige sein. Wir stehen lieber irgendwo in der Natur und suchen das ungezwungene Abendteuer.
Ich sehe gerade wie Daniel von oben nach unten klettert. In unserem Bus. → Unserem SpaceCamper. Ein bisschen Wehmut ist ja schon dabei. Ihn einfach zu Hause zu lassen. Nicht mit auf die grosse Reise durch Südamerika zu nehmen. Aber unser Entschluss steht fest!
Unser Entschluss macht Platz für Neues. Neue Gedanken. Neue Innenraum-Konzepte. Neue Ideen. Und ein neues Pack-System. Gestern durften wir einen kurzen Blick in einen Ausbau werfen, bei dem die Küche hinten eingebaut war. Wie in einem grossen Wohnmobil. Eigentlich ganz praktisch…
Auch schon auf der Messe in Düsseldorf haben wir den ein oder anderen Ausbauer gefunden, der seine Küche nach hinten verlegt hat. Dadurch fällt zwar der Kofferraum weg. Aber wozu braucht man eigentlich noch einen Kofferraum, wenn idealerweise alles in Schubfächern oder ähnlichem verstaut ist? Idealerweise genau an der Stelle im Bus wo es auch gebraucht wird? Das wäre unser Traum. Ein Ideales Pack-System Kein rum räumen und Hin- und Herschieben mehr.
Momentan haben wir ein Kisten-System. Eine Kiste für Wasser (Schwimmsachen), eine für Regen. Eine für Essen. Eine für Geschirr. Und eine für Technik. Die Kisten passen ideal in unseren Kofferraum. Daneben eine kleine Bierbankgarnitur und zwei Strandliegen. Der Kofferraum-Kruschtel-Faktor fällt weg dank unseres Schwerlastenauszugs.
Anziehsachen, Handtücher, Decken. Das findet alles seinen Platz im Innenraum in Schubfächern und kleinen Schränken. Unterwäsche und Socken packen wir in kleine Stoffsäckchen, um auch hier den Kruschtelfaktor zu reduzieren. Waschsachen hängen in einer Jutetasche am Fahrersitz. Mit diesem Pack-System kommen wir sehr gut zurecht.
Für längere Urlaube haben wir noch unser kleines Materialzelt, eine Plane, und eine Schuhkiste. Das Materialzelt ist hauptsächlich für die drei sperrigen Kindersitze und die Kraxe. Auf Campingplätzen ideal. Wenn wir «Wild Campen» stapeln wir die Kindersitze wie Tetris in den Fussraum von Fahrer- und Beifahrersitz.
Gerade heute haben wir wieder darüber gesprochen, dass wir immer noch viel zu viel dabei haben. Vieles liegt einfach nur unbenutzt im Kofferraum oder in den Schränken. Wir wollen uns noch mehr reduzieren. Vor allem bei den Anziehsachen. Wir wollen versuchen ein Fach für Krims-Krams und Allerlei frei zu räumen. Krims-Krams und Allerlei, dass sonst immer irgendwo herumfliegt. X-Mal am Tag von einer in die andere Ecke geräumt werden muss.
Spannend, wie wir bei der Planung von unserem «neuen» Bus unser bestehendes Pack-System überdenken und optimieren. Spannend, wie wenig man tatsächlich für ein Bus-Leben braucht. Vermutlich nicht nur für ein Bus-Leben…
Wir freuen uns natürlich über jegliche Denkanstösse und Ideen für unser neues Innenraum-Konzept und Pack-System für unseren Südamerika-Bus.
Und an alle Bus-Besitzer da draussen: Wie macht ihr das denn? Was habt ihr für Ausbauten und für ein Pack-System? Wir sind neugierig auf alle Tricks und smarten Ideen. Aber auch auf die eher nervigen Dinge, die vielleicht noch optimiert werden könnten.
P.S.: Mittlerweile sind wir wieder zu Hause. Etwas hinten dran mit unseren Wochen. Aber der Urlaub war einfach zu schön. Zu schön um ihn vor dem Computer zu verbringen. Ich hoffe ihr versteht das 🙂
Hallo, wundervoller Bericht und soooo schöne Fotos ❤️! Da bekomme ich gleich wieder Heimweh nach Sardinien! Bei mir ist es schon wieder einen Monat her, seit wir zurück sus Sardinien sind. Sardinien ist mein zweites zuhause geworden. Und nun muss ich bis Januar warten bis es wieder zurück geht! Hat auf jedenfall Spass gemacht eure Fotos anzuschauen ☺️! Lg Tanja
Liebe Tanja, vielen Dank! Das freut uns natürlich sehr, dass wir dir ein bisschen „Heimat“ näher bringen konnten. Wir haben uns auch ein wenig in Sardinien verknallt. Das war garantiert nicht unser letzter Besuch 🙂 Ich hoffe du kannst die Weihnachtszeit hier geniessen und wünsche dir ganz viel Spass ab Januar wieder auf der Insel zu sein. Herzlichst Tina
Oh ja, da muss ich Tanja recht geben! Mal wieder wunderschöne Fotos! Und ihr habt so recht, irgendwie nimmt man immer zuviel mit!
Hallo Chrissi, schön von dir zu hören! Und vielen Dank! Das Fotografieren macht uns einfach echt Spass. Habt ihr auch zu viel dabei? Bei uns waren es dieses Mal definitiv Klamotten und Kinderspielsachen. Die Mädels haben ausser ihr Lieblingsstofftier, Bastelzeug und Bücher kein anderes Spielzeug angerührt… Da besteht noch Verbesserungsbedarf 🙂
Herzliche Grüsse Tina
Wie immer sehr schöne Bilder habt ihr da gemacht!!
Wir machen das ähnlich wie ihr, d h Kleider (in verschiedenfarbige Beutel eingepackt, v a Unterwäsche und Strümpfe), (Unterhaltungs)Elektronik, Spielsachen (die wenigen, die wir überhaupt dabei haben), Waschbeutel usw. alles das haben wir in den verschiedenen Fächern im Bus verstaut. Im Kofferraum befinden sich eigentlich nur Schuhe und Regenklamotten in einer Kiste und Proviant in einer anderen. Zudem haben wir dort Schlafsäcke, Kissen und Decken, die wir nachts zum Schlafen brauchen. Weniger ist mehr, das ist ganz klar das Motto und unser Ziel auch immer ein bisschen weniger einzupacken. Wir haben unseren Bus ja noch nicht so lange und experimentieren noch. Eine Biertischgarnitur würden wir doch gar nicht reinbekommen, da der Bus dafür nicht richtig gebaut ist. So richtig gute Tipps haben wir eigentlich noch nicht für euch…
Weiterhin viel Spaß bei der Planung und der Suche nach dem richtigen Gefährt für die Reise.
LG aus dem hohen Norden,
Hartmut
Lieber Hartmut, vielen Dank für die Blumen 🙂
Und vielen Dank für den Einblick in euer Pack-System.
Wir haben mit den Decken und Schlafsäcken bisher immer ein komplettes Fach im Innenraum belegt. Vielleicht sollten wir die Kofferraum-Variante mal ausprobieren.
Die Biertischgarnitur ist eine kleine, für 4 Personen. Dank dem System von Space-Camper haben wir einen relativ grossen Kofferraum, wo diese genau rein passt. Bei kleinen Zappelkindern am Esstisch für uns momentan nicht weg zu denken.
Viele Grüsse in den hohen Norden,
Herzlichst Tina
Ich mag ja den Schwerlastenauszug, wir haben so eine ähnliche Schublade in unserem T4, aber wie kommt man auf Liegestühle, wenn man zu fünft unterwegs ist? habt ihr echt überflüssigen Platz? Irgendwie ist bei uns jedes Auto knüppeldicke voll mit vier Personen – ohne Liegestühle 🙂 herzliche Grüße und danke für die schönen sommerlichen Bilder. Geertje von der nordicfamily
Liebe Geertje,
schön dich hier zu sehen 🙂
Ja, den Schwerlastenauszug. Den kann ich auch jedem nur empfehlen.
Die Liegestühle durften das erste Mal mit. Daniel und ich haben schon länger über eine etwas bequemere Sitzgelegenheit für uns Erwachsene nachgedacht. Nicht zum Essen, sondern eher für Abends, wenn die Mädels schon im Bett liegen. Da wir ja versuchen auf Plastik zu verzichten, sind wir relativ schnell bei diesen Liegestühlen aus Holz gelandet. Für unser Pack-System ideal, da sie zusammen geklappt genau auf die Biertischgarnitur passen. Das war einfach Glück. Und in unserem Kofferraum hat sogar damit noch etwas Platz übrig. Aber er ist auch im Vergleich zu anderen Ausbauten sehr gross 🙂
Herzliche Grüsse,
Tina
Liebe Tina, so schön und von Herzen geschrieben….ich glaub ich weiss jetzt ein wenig wie’s dir geht 😉 das mit dem Wildcampen im Vergleich zu Campingplätzen……wir sind gleich mit dabei. Oft ein Unterschied von Tag und Nacht. Von Frei und Unfrei…..Und mein Herz hüpfte als ich dich da an den Kletterfelsen sah.Yeahhhhh. Liebste Grüße,Esther*
Liebe Esther, oh ja. Mein Herz ist auch gehüpft 🙂
Es hat so gut getan, dich heute zu hören. Wildcampen ist ein gutes Stichwort. Ich sehe gleich mal in unseren Terminkalender. Das muss dieses Jahr unbedingt noch gemacht werden!
Herzlichst Tina
Ein sehr schöner Artikel! Ich musste vor allem beim Thema Packen und Räumen schmunzeln. Wir haben es selbst zu zweit nie hingekriegt und waren weit davon entfernt ein System zu entwickeln (angedacht hatten wir so etwas ähnliches wie ihr, aber eben nie umgesetzt). Entsprechend sah es bei uns immer sehr wild aus (wenn ihr Lust habt, schaut euch mal die Bilder in unserem Artikel zum T4 dazu an: https://goo.gl/PAzqPV). Zu viert war es dann noch schlimmer. Unsere Lösung? Knallharte Reduktion aufs Wesentliche. Wir haben jetzt keinen T4 mehr, sondern ein richtig kleines Familienauto, können viel weniger mitnehmen und kommen in 95% der Fälle doch ganz gut klar. Nur fehlt jetzt natürlich die spontane Übernachtungs-Option von einem Bus und schon ertappen wir uns wieder beim Stöbern auf Auto-Plattformen, ob es nicht irgendwann doch wieder etwas Größeres sein kann 😉
Liebe Grüße,
Charlotte
Liebe Charlotte,
ich muss mich entschuldigen. Du bis leider im Spam gelandet. Also dein Kommentar.
Bei euren Bildern habe ich sehr geschmunzelt. Und ich gebe dir vollkommen recht. Reduzieren, wo es nur geht. Ich bin mal gespannt, wir werden über Weihnachten seit langer Zeit mal wieder ohne unseren Bus verreisen. Nach Teneriffa. Irgendwie sind wir das gar nicht mehr gewöhnt. So ganz ohne Bus 🙁
Falls ihr immer noch auf Auto-Plattformen stöbert: Wir haben hier gerade eine kleine Perle in der Garage stehen, die eigentlich mit nach Südamerika sollte. T4 Syncro, langer Radstand, zwei Schiebetüren. Ganz ohne Rost mit nur ca. 10.000km. Eine alte schweizer Armee Dame.
Das wäre doch etwas fürs Allgäu 🙂
Herzliche Grüsse
Tina
Liebe Tina,
das klingt ganz schön verlockend, ein T4 Syncro mit langem Radstand, zwei Schiebetüren, wenigen Kilometern und vor allem ohne Rost…*träum*… Es ist fast schon ein kleines Wunder, dass es so etwas wie eure Rosalie überhaupt noch gibt 🙂 Leider ist sie meinem lieben Mann etwas zu „nackt“, da müssten wir noch sehr viel reinstecken. Auch, dass kein Hochdach nachgerüstet werden kann, ist leider ein Argument dagegen. Wenn ich die Bilder von Rosalie aber so sehe, kann ich sehr gut nachvollziehen, dass ihr sie unbedingt haben wolltet. Sie hat Charme, sie hat Patina. Ich hoffe, ihr findet eine andere Lösung für Südamerika und eure Rosalie kommt in gute Hände.
Liebe Grüße in die schöne Schweiz 🙂
Charlotte
Liebe Charlotte
Hach ja, unsere Rosalie… So langsam habe ich überwunden, dass wir sie leider nicht mitnehmen können. Die Sache mit dem Hochdach ist für eine Familie tatsächlich das k.o. Kriterium. Aber ich denke vielleicht finden wir ein Pärchen. Ein Pärchen, dass sie gut findet so wie sie ist. Eben ohne Hochdach. Und „nackt“. Ja da hat dein Mann vollkommen recht. „Nackt“ ist sie. Da wäre schön viel Platz gewesen für Träume und Ideen. Aber natürlich auch jede Menge Arbeit 🙂 So träumen wir einfach gemeinsam ein bisschen 🙂
Liebe Grüsse ins Allgäu
Tina