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Pfützenspringen, Kopfschwirren und VW Bus Gedanken: Nur noch 41 Wochen

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Die Woche überrollte mich wie eine Düsenjet. Wie eine Dampflock. Wie ein riesengrosser Potwal. Während die Mädels fröhlich durch Pfützen sprangen, Nüsschen sammelten und stundenlang malten, schwirrte mir der Kopf. Das Herzstück unserer Reise, unser VW Bus ist schon seit mehreren Woche immer wieder Thema.

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Eigentlich waren wir uns immer sicher, dass wir mit → unserem SpaceCamper fahren wollen. Daniel war sich sehr sicher. Für mich war es ok. Aber irgendwie fingen die Diskussionen um das Thema «VW Bus» auf einmal an. Den Zenit erreichten sie am Caravan Salon in Düsseldorf. In der Van- und Kleinbus Halle reihte sich ein VW Bus Aussteller an den anderen. Jeder hatte für seinen Ausbau irgendwelche Extras. Irgendwelche geniale Ideen. Irgendwelche Sachen die uns nicht so gut gefielen. Wir diskutieren. Recherchierten. Zerbrachen uns die Köpfe. Löcherten alle mit unseren Fragen.

Auf dem Nach-Hause-Weg einigten wir uns:

Wir fahren NICHT mit → unserem SpaceCamper.

Uffff… das muss erst einmal verdaut werden. Aber es fühlt sich gut an. Es fühlt sich gut an, dass die Diskussionen ein Ende haben. Entscheidungen getroffen wurden. Wir jetzt auf ein Ziel hinarbeiten können, mit dem jeder glücklich ist.

LIFEforFIVE-Wandern-mit-Kindern- Sonnenuntergang mit Wolken und Berg.

Aber wie kam es zu dieser Entscheidung?

Es gibt einige Faktoren, die klar für unseren SpaceCamper sprechen

1. Wir fühlen uns wohl in unserem SpaceCamper. Sehr wohl. Wir kennen ihn jetzt schon seit über 2 Jahren und haben schon viele viele Nächte und viele Kilometer darin verbracht. Er war uns immer ein treuer Gefährte. Im Alltag und in unseren Urlauben.

2. Wir finden das Innenraumkonzept nach wie vor immer noch smart und gut durchdacht. Ohne Plastik-Fantastik und grossem Schnick-Schnack. Eine klare, ästhetischer Ausbau mit allem was wir unterwegs brauchen.

3. Der Schlafkomfort und das System der unteren Liege bzw. Sitzfläche ist einmalig. In wirklich 5 Sekunden ist aus der Sitzbank eine Liegefläche gezaubert. Noch dazu eine total bequeme ohne störende Mulden oder Rillen.

 LIFEforFIVE-Elternzeit. Mama Tina und die beiden Mädels mit dem SpaceCamper auf einem Parkplatz am Bodensee.

ABER es gibt leider auch einige Faktoren, die klar gegen unseren SpaceCamper sprechen.

1. Er hat kein Allrad. Klar kann man durch Südamerika auch ohne Allrad fahren. Keine Frage. Aber wir stellen uns vor auch mal Links und Rechts neben der herkömmlichen Route zu fahren. Einfach mal an den Strand. Einfach mal abbiegen. Einfach mal nicht dem Routenplaner folgen. Diese Spontanität wollen wir haben. Und das wenn möglich ohne Sandbleche und buddeln. Mit drei kleinen Kindern kann ich mir meine Zeit nämlich schöner vorstellen 😉

2. Er hat kein feste Hochdach. Patagonien reizt uns doch sehr. Diese Landschaft…. Anfänglich hatten wir von der unteren Ecke von Südamerika abgesehen. Aber je öfter wir uns Bilder ansehe, oder Berichte lese können wir fast gar nicht anders. Wir müssen dort hin.

Da wir zu fünft auf unsere oberen Schlafplätze angewiesen sind, fühlen wir uns mit einem festen Hochdach doch um einiges sicherer. Sicherer vor Sturm und Regen. Vor durchweichten Zeltbalgen und feuchten Schlafsäcken. Bei mehren Tagen Dauerregen von der Seite und Sturm kann einem dass schon passieren. Frierend in unserem VW Bus zu sitzen. Das Dach und die Schlafsachen nicht mehr trocken bekommend. Wir können uns definitiv schönere Momente vorstellen.

Ein festes Hochdach verschafft uns zudem etwas mehr Stauraum. Stauraum der bei fünf Personen Gold wert ist. Das Bettzeug und auch sonstige Sachen können während der Fahrt dort oben einfach untergebracht werden. Ohne grosses Rumräumen. Ohne grosses Einklappen.

3. Die viele Elektronik in unserem SpaceCamper hat uns schon das ein oder andere Stirnrunzeln beschert. Und genau so glauben wir würde es manchen Mechanikern in Südamerika auch gehen, wenn wir dort mit einem hauptsächlich elektronisch und weniger mechanisch aufgebautem Auto ankommen. Wobei es zu diesem Thema ganz unterschiedliche Meinungen gibt. Aber für uns fühlt es sich besser an, weniger Elektronik um uns zu haben, die kaputt gehen kann.

Natürlich gibt es noch viele viele Punkte, warum wir nicht mit unserem SpaceCamper fahren wollen. Aber diese hier sind wohl die entscheidenden.

Unser SpaceCamper darf natürlich bei uns bleiben. Er darf während unserer grossen Reise gemietet werden. Andere Abenteuerlustig kennen lernen. Wie das im Detail geht, wissen wir noch nicht. Aber wir wissen, dass es geht.

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Jetzt stehen wir natürlich vor der grossen Frage:

Welcher VW Bus soll es dann werden?

Ein paar konkrete Ideen haben wir schon. Aber so ganz ist es noch nicht spruchreif. Zumindest soll es ein älteres Modell werden, und wir würden es gerne – so weit das möglich ist – mit Naturmaterialien ausbauen.

Ende Oktober ist der «Swiss Caravan Salon» in Bern. Dort treffen wir uns mit ein paar sehr interessanten VW Bus Ausbauern. Wir sind gespannt!

lifeforfive-vw-bus-03lifeforfive-vw-bus-04Bis dahin sind bestimmt auch alle Nüsschen vom Baum geschüttelt 😉

Jetzt heisst es erst einmal: Ab in den Urlaub. 3 wunderbare Wochen liegen vor uns. Viel Zeit zum Luftschlösser bauen. Diese wieder platzen lassen. Und vielleicht doch etwas davon zu realisieren. Spannend!

 LIFEforFIVE-Elternzeit. Sonnenuntergang auf der Fähre nach Sardinien.

12 Kommentare

  1. Ich kann eure Pros und Cons komplett nachvollziehen, und das nach nur einem Sommer im eigenen VW Camper.
    Wünsche euch viel Glück auf der Suche nach einer geeigneten Alternative.
    LG
    Hartmut
    PS: Patagonien solltet ihr wirklich nicht auslassen, es lohnt sich!!

    • Daniel sagt

      Hallo Hartmut.
      Danke dir. Wir sind gerade dabei unsere Vorstellungen zu sammeln und einen groben Plan zu erstellen. Alles weitere müssen wir dann mit einem geeigneten Ausbau-Partner besprechen. Mal sehen, wer uns hier überraschen kann. 😉
      Patagonien ist mittlerweile fest eingeplant. Wir sind gespannt was uns erwartet.

      Grüsse,
      Tina

  2. Oh ja, das Gefühl kennen wir auch! Zwar haben wir noch kein „Auto“ für unsere Reise, aber eigentlich sollte es ja ein Wohnmobil werden. Aber auf unserer Suche nach einem Gebrauchten, habe wir einfach nicht genau das Richtige für unsere Bedürfnisse gefunden. Dann habe ich bei Instagram ( https://www.instagram.com/thismovinghouse/ ) diesen wunderschönen umgebauten Transporter gesehen und bin hin und weg:D Genau so stelle ich es mir vor! Leider haben wir auf der Suche nach einem gebrauchten Transporter bis jetzt auch noch kein Glück gehabt. :/

    Wir drücken euch auf jeden Fall ganz dolle die Daumen, dass ihr bald einen perfekten VW Bus für euch findet!

    Liebe Grüße
    DieFernwehFamilie

    • Daniel sagt

      Hallo Chrissi.
      Wie du beschreibst, ist es wirklich schwierig, einen Ausbauer zu finden, der den individuellen Wünschen gerecht werden kann. Es ist meist ein Zusammenspiel von Optik, Funktionalität und Materialen. Jeder hat hier andere Vorlieben. Meist wird der Durchschnitt angeboten, denn somit wird am meisten Umsatz gemacht. Mal sehen was für weitere Erfahrungen wir mit dem „neuen“ Fahrzeug machen.
      Der Instagram Account ist ein guter Tipp. Der Ausbau sieht wirklich super aus. Zumindest bekommt die Optik 100 Punkte. 😉

      Liebe Grüsse und Danke für’s Daumen drücken,
      Tina

  3. Liebe Tina, lieber Daniel,
    als ich das erste Mal in Patagonien war, bin ich mit einer (kleinen) Reisegruppe in einem genialen zum Bus umgebauten Mercedes-LKW mit reichlich Bodenfreiheit unterwegs gewesen. So ein Gefährt könnte ich euch wärmstens empfehlen, zumal ihr darin auch mehr Platz hättet. Vielleicht nehmt ihr mal mit der Casa Chueca / Gaucho Tours in Talca (Chile) Kontakt auf. Ab und zu haben die ein Fahrzeug abzugeben… Ich übernehme dann, wenn ihr fertig seid, und melde mich auch schon mal für die Zwischenmiete eures SpaceCampers an 😉
    Liebe Grüße
    Gela

  4. Oh, ich folge gespannt 😉 und kann die Gründe nachvollziehen. Als wir durch Afrika sind haben wir uns im Vorfeld jeglicher unnötiger Elektronik entledigt und das war das Beste, was wir tun konnten. Man lernt einige Werkstätten kennen 😉 Ich habe mich sowieso schon gefragt, ob die Kosten für die Verschiffung Hin- und Zurück überhaupt in Relation stehen?!

    • Daniel sagt

      Liebe Eva. Danke für deine Worte. Wir sind froh so etwas zu hören. Dann sind wir wohl auf dem richtigen Weg. Was hattet ihr letztendlich denn noch an Elektronik verbaut? Habt ihr für ein Wassersystem eine gute Alternative gefunden? Irgendwo habe ich in einem YouTube eine mechanische Pumpe gefunden. Weiss aber nicht mehr wo.
      Wegen der Verschiffung sind wir gerade am Angebote prüfen. Und wir haben gehört, dass wir mit einem in Südamerika gekauften Auto Probleme an den Grenzübergängen bekommen. Unsere ToDo-Liste ist noch lange 🙂 es bleibt spannend. Lg Tina

  5. Wir hatten ganz ein andere Ausgangssituation. Die Reise war ja noch weit vor dem Kind. Wir hatten nur einen Toyota Hilux 4×4 mit Caopy und im Heck geschlafen. Gekauft haben wir in Kapstadt und dort auch wieder verkauft, was gar nicht so einfach war, dann letztlich wieder das Geld aus dem Land zu bringen 😉 Das einzige elektronische war der Radio. Den Rest haben wir alles ausgebaut.Wasser war in Kanistern dabei ebenso Ersatzbenzin… Alles super basic aber wenn man jünger ist, macht man sich über sowas keinen Kopf….

  6. Sicherlich eine gute Entscheidung auf Technik zu verzichten und dafür eher einen etwas älteren Bus nach euren Wünschen umbauen zulassen. Un es gibt ja da so viele tolle Ideen. Ich bin gespannt, wir der neue aussehen wird. Mit gefällt ja der Bus von dem Fotografen Lars Schneider sehr gut, denn er auf seinem US Roadtrip genutzt hat.

    Sofern ihr eine Regelung zwecks Vermietung für euren Bus habt, lasst es mich wissen. Wir planen für kommendes Jahr einen Trip nach Schweden mit etwas rumreisen und mindestens einer Woche festen Standplatz an einem Häuschen und meine Frau kam auch gleich auf den Gedanken als sie euren Artikel gelesen hat einmal nachzufragen.

    MfG Ben

    • Tina Guentner sagt

      Hallo Ben! Vielen Dank für den Tip von dem Bus von dem Fotografen. Den werden wir uns nach unserem Urlaub gleich mal ansehen. (Sind gerade auf dem Sprung von Sardinien nach Südtirol).

      Gerne melden wir uns bei euch, sobald sich unser Plan von der Vermietung konkretisiert hat. Würde uns natürlich auch freuen bekannte Gesichter wieder zu sehen 🙂

      Ganz liebe Grüsse aus Sardinien
      Tina

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