Skifahren lernen mit Kleinkindern – Erste Versuche mit 2 1/2 Jahren
Winter 2020/2020
Mit zarten 2 1/2 Jahren stand ich damals vor dem Weihnachtsbaum. An meinen Füssen meine ersten Skier. In meinem Gesicht ein breites Grinsen. Ich war so stolz!
Unsere Tochter wollte das auch – Oder wollte es doch mehr die Mama für die Tochter… Egal. Hauptsache ihr Interesse war geweckt, und sie wollte von sich aus das Skifahren ausprobieren.
Allerdings musste ich meinem Mann im Vorfeld versprechen: «Kein Kind wird zu etwas gezwungen…»
Kurz vor Weihnachten marschierten wir mit unserer 2 1/2-jährigen Tochter in ein Sportgeschäft. Sie war überwältigt beim Anblick von den vielen Skiern und Schuhen.
Natürlich konnte keiner von uns seine Euphorie so richtig im Zaum halten. Erste Versuche gab es bereits am Nachmittag bei uns im Hof.
In Galtür war es dann soweit. Sie machte ihre ersten «Schwünge».
Offiziell gab es einen Bambini Skikurs ab 3 Jahren. Unsere Tochter war damals erst 2 1/2. Die Skischule drückte zum Glück beide Augen zu, und meinte: «Na, probier ma`s einfach mal!»
Ideal fanden wir, dass man den Skikurs für Kleinkinder von Tag zu Tag buchen konnte. So hatten wir die Möglichkeit zu testen. Gefällt es ihr wirklich? Braucht sie mal einen Tag Pause? Oder ist alles ok?
Die Kurszeiten fanden von 12.00–13.30 Uhr statt. Also 1 1/2 Stunden. Ideal von den Tagestemperaturen. Weniger ideal für hungrige Mägen.
Inhaltlich ging es nicht nur um das reine «Skifahren lernen». Den Kindern wurde mit viel Einfühlungsvermögen der Spass und die Freude am Schnee und an den Skiern näher gebracht. Da gab es von der Indianer-Party, über das Maskottchen Siggi, bis hin zum Abschlussrennen samt Medaille viele tolle Sachen, welche die Augen unserer Tochter glänzen liessen.
Sie hatte von vornherein viel Spass, obwohl man merkte, dass ihr mit ihrer eher zarten Statur schnell die Kräfte ausgingen. Nach insgesamt 4 Tagen konnte sie gut im Pflug gerade aus fahren. Bremsen war ihr nicht wichtig. Von einem der Skilehrer aufgefangen zu werden war irgendwie viel lustiger…
Winter 2020/2020
Im Jahr darauf, also im Alter von 3 1/2 merkte man einen deutlich Fortschritt. Die Skier machten das was sie wollte. Und die Kraft war auch da.
Wir waren wieder in Galtür . Nach 5 Tagen im Bambini Skikurs für Kleinkinder klappte dann auch das Bremsen.
Die grosse Überraschung war allerdings unsere damals 1 1/2-jährige Tochter. Zum Glück hatte die Oma kleine «Rutscherle» dabei, die wir ihr anschnallen konnten. Sie zeigte uns sehr deutlich, dass sie genau wie ihre grosse Schwester auf die Piste will. Und so stürzte sie sich furchtlos in das Abenteuer: «Skifahren lernen mit 1 1/2…»
In der gleichen Saison waren wir noch in Warth → Hüttenübernachtung mit Kindern. Hier sind die Kurszeiten, und auch das Angebot für den Skikurs für Kleinkinder etwas flexibler. Vormittags oder Nachmittags jeweils 1 1/2 Stunden. Oder bei genügend Kraft und Spass auch gleich beides auf einmal. Unsere Tochter wollte schon am zweiten Tag auch den Nachmittagskurs besuchen. Am dritten Tag hiess es bereits: «Sie langweilt sich im Schneekinderland». Mir sind fast die Augen ausgefallen. Oben am Gipfel. An der höchsten Stelle des Skigebietes fuhr ein kleines Mädchen mit rotem Helm und lila Anorak. Ich musste zweimal hinsehen. Bekam kurz Atemstillstand. Drückte die Hand meines Cousins ganz fest. Da fuhr meine Tochter.
Mit ihren 3 1/2 Jahren ist sie tatsächlich mit noch 2 anderen kleinen Stöpseln der Skilehrerin hinterher gefahren. Was für ein Anblick! Wie schnell Kinder Skifahren lernen.
Und am Ende der Woche gab es ein richtiges Skirennen, mit echten Toren. Als hätte sie nie etwas anderes gemacht, ist sie bis ins Ziel gefahren. So viel Mut wurde dann auch glatt mit einer Medaille belohnt. Das war im Winter 2020/2020.
VIDEO Skifahren lernen
LIFEforFIVE-Skifahren-lernen from LIFE for FIVE on Vimeo.
Winter 2020/2020
Dieses Jahr sollte es dann soweit sein. Nach einem weiteren Skikurs in Flims, konnte Papa mit unserer Tochter – mittlerweile 4 1/2 Jahre – schon sehr gut eine blaue Piste herunter fahren.
Es hat sich für unsere Familie absolut gelohnt, so früh mit dem Skifahren lernen anzufangen. Natürlich ist das von Kind zu Kind unterschiedlich. Unsere kleine Tochter ist ganz anders. Sie ist von ihrer Statur her etwas kräftiger. Eher ein Kind, dass gerne neue Sachen ohne grosse Angst ausprobiert… Wir sind gespannt!
Solange die Kinder mit viel Spass bei der Sache sind, kann man nichts falsch machen. Im Gegenteil!
Sieht nach einer Menge Spaß aus. Unsere Tochter hat mit 3,5 Jahren auch in einer Skizwerglschule schon das Skifahren ansatzweise mit viel Spaß gelernt. Ein Jahr später ging dann aber gar nichts mehr, weil die Skischule echt schlecht war (zu viele Kinder in einem Kurs, zu lange Wartezeiten, bis sie fahren durfte, ständig wechselnde Lehrer…) und wir mussten sie aus dem Kurs nehmen, weil sogar die Kullertränen rollten. … Nächstes Jahr erkundigen wir uns vorher genau, wie die Bedingungen in der Kinderskischule sind.
Liebe Kerstin, vielen Dank für deine Gedanken und Worte.
Mir ist in den fast 5 Jahren Mama-Sein klar geworden, dass es eigentlich toll ist, wenn Kinder klar und deutlich ausdrücken können, was ihnen gefällt, und was ihnen nicht gefällt. Manchmal nicht mit Worten, sondern Tränen oder anderen Gefühlen, die auch mal unangenehm werden können…
Ich finde deine Tochter hat das genau richtig gemacht. Und ihr dann auch gut reagiert!
So verliert sie nicht den Spass und die Freude, die Welt mit offenen Augen und Armen zu entdecken. Und zwar ganz nach ihrem eigenen Tempo. Kinder sind eben verschieden, so wie wir Erwachsene auch.
Ich wünsche euch viel Glück, nächstes Jahr die richtige Kinderskischule für eure Tochter zu finden. Und bald schon flitzt sie euch dann davon 🙂
Liebe Grüsse, Tina
Pingback: Skifahren mit Hapimag – Papa alleine mit den Mädels
Hallo ich persönlich finde es gut, das ihr bereits so früh angefangen habt, eure Kinder auf Ski zu stellen. Hauptsache ist, das sie daran Spaß haben und das man merkt man ja zum Glück sehr schnell, ob es ihnen taugt oder nicht. Kinder sollten so früh wie möglich mit der Natur in Kontakt kommen, egal in welcher Art und Weiße und man sollte sie Erfahrungen sammeln lassen. Servus Oli Huber
Hallo Oli. Danke für deine Zeilen. Wir stimmen dir da vollkommen zu. Unsere Mädels sind beide Waldkitakinder seit dem ersten Lebensjahr und lieben es sich in und mit der Natur zu bewegen. Und das natürlich bei Wind und Wetter. Für uns ist es eine grosse Freude mit ihnen schon so viele Sachen unternehmen zu können. Da gibt es kein Gemurre beim Laufen. Kein Gemurre beim Rucksack tragen. Kein Gemurre bei Regen oder Schnee (eher von meinem Mann ;-))
Einen schönen Blog hast du, werde ich bei Gelegenheit mal ein bisschen stöbern.
Herzliche Grüsse und auch ein Servus (hach mein liebes Bayern, wie ich dich manchmal vermisse…)
Tina
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