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Hüttenübernachtung mit Kindern – Bei Heidi, Peter und Pauli

Hüttenübernachtung mit Kindern. Mama und ihre beiden Mädels beim Mittagessen auf der Hütte.

Ich hatte ein grosses Experiment vor mir:

Alleine – ohne Papa – mit einer 3-Jährigen und einer 1-Jährigen auf eine 20 Mann Selbstversorgerhütte…

Winter 2020/2020

 

Hüttenübernachtung mit Kindern. Die Selbstversorgerhütte im Schneesturm.

Geht das überhaupt? Schaffe ich das? Fühlen sich die Kinder wohl? Bekommen wir Verständnis von den anderen? Skifahren? Werde ich überhaupt dazu kommen?

Viele Fragen, die mir während der Anfahrt zur Hütte durch den Kopf schossen. Auf was habe ich mich da nur wieder eingelassen?  Mir wurde heiss und kalt. Aber jetzt gab es kein zurück mehr. Vor uns tauchte schon die alte, wunderschöne Hütte auf. Sie sollte also für die nächste Woche unser zu Hause sein. Beide Kinder hüpften euphorisch in ihren Kindersitzen auf und ab. Wir hatten es geschafft. Unserer Hüttenübernachtung stand nichts mehr im Wege.

Hüttenübernachtung mit Kindern. Der Hüttenhund im Schneesturm.

Mittlerweile weiss ich: Eine Hüttenübernachtung mit Kindern ist kein Problem. Man braucht ein bisschen Glück und sollte ein paar Dinge beachten. Dann wird es ein unvergesslicher Urlaub.

Mein grosser Vorteil war, dass ich die Hütte bereits kannte. Ebenso einige Leute. Das sorgt von Anfang an für eine angenehme und entspannte Stimmung.

Und es hat geschneit. Aber wie. Überall wo man hinsah, tanzten dicke weisse Flocken vom Himmel auf die Erde. Für mich und die Kinder ein wahrer Segen.

Ich träumte die erste Nacht von Kilometer langen Abhängen. Pulverweichem Tiefschnee. Mittendrin ich und meine Telemark-Skier. Ein Traum der Realität werden sollte. Es hatte tatsächlich die ganze Nacht durch geschneit. Und hörte, und hörte, und hörte nicht auf. Die Sicht war miserabel. Der Schnee gigantisch.

Ein paar Damen meldeten sich zu Wort, die bei solchen Bedingungen nicht fahren wollten. Sie boten mir an, auf die Kinder aufzupassen. Ich konnte es kaum glauben! Mein Herz machte Luftsprünge. Das Grinsen in meinem Gesicht wollte, und konnte ich nicht verbergen.

Und so kam ein Tag nach dem anderen. Wahrhaftige Traum-Tage auf der Piste!

Hüttenübernachtung mit Kindern. Blick auf die schneebedeckten Berge von Schröcken.

Unser Plätzchen zum Schlafen fanden wir dieses Mal in einem kleinen Raum mit 6 Betten. Direkt neben dem Aufenthalts- und Essraum. Dort war es zwar ein bisschen lauter, aber dafür waren die Wege kurz. Ideal um Abends mit den Anderen noch gemütlich zusammen zu sitzen. Die Mädels schlummerten friedlich in ihren Schlafsäcken. Müde und überglücklich von den Erlebnissen vom Tag.

Hüttenübernachtung mit Kindern. Mama und ihre beiden Mädels machen sich fertig zum Skifahren.

Unser Tagesablauf war jeden Tag annähernd gleich.

In der Früh stand ich auf und machte mich fertig für das Skifahren. Juhu! Dann weckte ich meine beiden Töchter. Ich half der Grossen beim Anziehen für die Piste. Die Kleine durfte noch in ihrem Schlafanzug bleiben. Ihr wurde ganz in Ruhe etwas später von einer der netten Damen geholfen. 

Hüttenübernachtung mit Kindern. Mama und ihre Tochter beim lecker Frühstück in der Selbstversorgerhütte.

Kochen, Tische decken, Abspülen. Alles wurde von den netten Damen und anderen kinderlosen Hüttenbewohnern übernommen. Ich brauchte mich um nichts kümmern. Fast nichts. Warum zweifelt man im Vorfeld immer so? Alles unnötig!

Nach dem Frühstück hiess es noch Zähne putzen, Gesicht eincremen. Und los ging es.

Treffpunkt vom Skikurs war 9:45 Uhr. Der kleine Fussmarsch von 15 Minuten, genau das richtig «Aufwärmtraining» für uns Erwachsene. Meine Tochter sass vergnügt auf dem Schlitten und freute sich auf ihren Skikurs.

Kaum waren wir um die letzte Kurve gebogen, hörten wir auch schon «Pauli, Pauli». Schneemann Pauli. Der Star im Schneewunderland. Ideal für einen Abschied ohne Tränen.

Hüttenübernachtung mit Kindern. Mama und ihr Cousin auf der Skipiste.

Hüttenübernachtung mit Kindern. Mama beim Telemarken im Tiefschnee von Schröcken.

Die Vormittage auf der Piste vergingen wie im Flug. Noch beschwingt von den endlosen Tiefschnee-Abhängen, trafen wir uns zum Mittagessen im Restaurant an der Skipiste.

Eine eher ungünstige Zeit für eine Sitzplatzsuche. Dafür war danach alles wieder um so entspannter. Unsere kleine Tochter viel glücklich, zufrieden und satt in ihren Mittagsschlaf. Und Schneemann Pauli war auch am Nachmittag das Highlight für die Grosse.

Hüttenübernachtung mit Kindern. Ein Mittagsschläfchen von der 1-Jährigen auf dem Schlitten auf der Hütte.

Es war wirklich ein durch und durch gelungener Skiurlaub. Fantastischer Tiefschnee. Tolle Leute. Eine gut gelaunten Mama. Gut gelaunten Kindern. Einfach nur herrlich diese Hüttenübernachtung mit Kindern.

Hach, wie stolz und aufgeregt war ich, als meine grosse Tochter mit ihren 3 1/2 Jahren beim Abschlussrennen ihres Skikurses ganz alleine im Pflug um die Tore flitzte. Da kullerte unter meiner Skibrille doch ein Freudentränchen…

LifeforFive-Urlaub-Warth-Skifahren-Huettenuebernachtung-mit Kindern-14

Dieses Jahr fällt die Hütte für mich leider aus. Mit meinem dicken Bauch könnte ich vielleicht den Schneemann Pauli spielen 🙂

Aber für meine beiden grossen Mädels gibt es eine tolle Überraschung:

Sie dürfen ganz alleine, mit meinem Cousin, seiner Frau und den vielen netten Damen auf die Hütte fahren.

Ich werde auf jeden Fall darüber berichten. Über die Hüttenübernachtung mit Kindern!

Hüttenübernachtung mit Kindern. Unsere älteste Tochter beim Grimassen-ziehen auf der Selbstversorgerhütte.

Das hat gut geklappt:
Packen nach dem Motto: Weniger ist mehr!
Anreise mit dem Auto: Reguläre Schlafzeiten ausnutzen! Kinderlieder, Kindergeschichten, Pixi-Bücher, Kuscheltier, Trinkflasche und Brotzeit-Box nicht vergessen.
Im Vorfeld abklären wie die Räumlichkeiten sind, und wo man mit den Kindern am besten Schlafen kann.
Klare Absprache mit den übrigen Personen, wer sich um das Kochen, den Abwasch etc. kümmert.
Bevor die Kinder im Bett sind alles für den nächsten Tag vorbereiten.
Das können wir noch besser machen:
Rechtzeitig für das Mittagessen einen Platz in der Hütte suchen (mit zwei hungrigen Kindern und Skischuhen an den Füssen kann das schnell sehr anstrengend werden).
Eher grossteilige Spielsachen mitnehmen, die nicht durch den ganzen Raum in der Hütte kullern
Kleine Tüten für die Entsorgung der Windeln, damit nicht die ganze Hütte stinkt
Keine Scheu, Hilfe von anderen anzunehmen. Bringt eine Menge Entspannung!

 

Wenn du mehr über meine Meinung und Erfahrungen mit Kleinkindern und Skikursen lesen möchtest  → Skifahren lernen – Ab welchem Alter ist das sinnvoll?