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Uruguay, du Land meiner Träume – Daniels Reisegedanken

LIFEforFIVE-Uruguay-Mann mit Kind blickt auf das Meer.

«Ich rannte zu meinen Träumen, stolperte über meine Realität und stiess mir den Kopf an der Wahrheit.»

LIFEforFIVE-Uruguay-Papa Daniel mit Baby auf der Schulter.


Daniels Reisegedanken für die ersten Wochen in Uruguay sind hart, aber ehrlich. So ehrlich, dass ich kurz Inne halten musste. Froh darüber, einen so selbstreflektierten Mann ♥ zu haben. Froh darüber, dass wir so mutig waren, uns auf diese Reise zu begeben. 


Meine Realität war in den letzten 15 Jahren massgeblich geprägt von der Arbeit für andere. Ich stellte sie zum Tausch gegen Gehalt. Das in der Werbebranche übliche «Mehr» legte ich umsonst oben drauf. Ich nahm es aus der Zeit für Erholung und meiner Familie. Doch auch während der verbleibenden freien Zeit, belegte der Job immer einen Teil meiner Aufmerksamkeit durch vorausgesetzt ständige Erreichbarkeit und gefühlte Unentbehrlichkeit. Befeuert durch den unverbesserlichen Hang zum Perfektionismus, Eifer nach Lob und Anerkennung. Oft blieb dies trotz Erfolg im Job aus.

Zum nach links und rechts blicken fehlte mir die Kraft. Da standen sie aber. Fest an meiner Seite. Meine Frau und meine Kinder. Und dort sind sie immer noch. Mittlerweile stehen wir nicht mehr sondern, kommen in unserer Beziehung zueinander wieder voran.

Als Kontrast zu den letzten Jahren bewegen wir uns nun gemeinsam. Ich erlebe hier in Uruguay ihren Alltag, ihre Sorgen, ihre Höhen und Tiefen. Für mich ist die Situation aber keine Einfache. Ich kenne den Alltag meiner Liebsten nicht mehr. Habe vieles verlernt, wie Zuhören, behutsam Beobachten und auf sie zu gehen.

All das prasselt nun in einem kühlen Schauer auf uns nieder. Keiner bleibt trocken. Wichtig ist, dass aber gemeinsam zu bewältigen. Wir sind auf dem ersten Teil unserer Reise angekommen. Der Reise zu uns und zum Jetzt.

Jeder muss sich in der neuen Situation der Freiheit wieder neu entdecken, und lernt gerade viel dazu.


Unsere Kleinste hat das Laufen gelernt. Sie entdeckt gerade eine fremde und spannende Welt jenseits von Mama und Papa.


LIFEforFIVE-Uruguay-Kind mit Hund und Mann am CampingplatzUnsere Mittlere lernt wieder Vertrauen in sich und andere zu finden. Ängste zu überwinden.


LIFEforFIVE-Uruguay-Mädchen sitzt auf dem Boden und spielt.Unsere Älteste lernt gerade unter anderem was Freundschaft ist. Besonders wenn man Menschen vermisst.


Tina lernt geduldig zu sein. Nicht Alles auf einmal, sofort und in höchstem Perfektionismus zu wollen und zu fordern. Denn so ticken die Leute hier nicht.


Es arbeitet gerade mehr in mir, als ich jemals in meinen kühnsten Träumen hätte vorstellen können. Meine Reise-Gedanken. Ich bin gespannt, was die Reise noch für spannende Aufgaben an uns hat und wie wir sie gemeinsam bewältigen werden.

Hast du ähnliche Erfahrungen am Anfang einer längeren Reise gemacht? Dann teile sie mit uns. Deine Reise-Gedanken. Wir sind gespannt darauf.

 


Unsere erste Zeit hier in Uruguay in Bildern


Holz sammeln…
… und Feuer machen. Abends am Kamin…
…oder Mittags beim Grillen.

Endlose Strand-Spaziergänge. 


Erkunden des «Paraiso Suisso». Auf eigenen Beinen…

 


Erste Kontakte zu Einheimischen. Ein zaghafte «Hola…»

Anderen Overlandern Löcher in den Bauch fragen, und sie bei ihren Lieblingsbeschäftigungen begleiten…
  

Bilderbuchmässige Sonnenuntergänge…

Unser erster Marktbesuch in Piriápolis. 

Und natürlich unser Herzstück: Der Umbau von Bob… LIFEforFIVE-Uruguay-Mama Tina beim beim Schrauben im Mercedes 310LIFEforFIVE-Uruguay-Papa Daniel beim Umbau von unserem Mercedes 310LIFEforFIVE-Uruguay-Mercedes 310 mit Baby von Innen
Und bald zeigen wir euch, was aus unserem Bob geworden ist… Wir sind eifrig dran, und freuen uns schon jetzt auf Eure Reaktionen und Gedanken.

11 Kommentare

  1. Liebe „Exilberner“,
    schön von euch zu lesen, und zu sehen, dass es euch gut geht… oder zumindest besser. Die Tatsache, dass euer Leben die letzten Jahre irgendwie sehr aus der Bahn geraten war, erschreckt mich allerdings ein wenig… Auch ich kenne das, in einem Beruf zu stehen, der viel Zeit in Anspruch nimmt und dennoch nehme ich mir immer die Freiheit, Zeit für mich und meine Familie zu haben. Anders könnte ich den Beruf auch gar nicht bewältigen. Ich habe natürlich keine Ahnung, wie das so in der Werbebranche abläuft, aber das hört sich nicht wirklich gesund an.

    Umso mehr freue ich mich für euch, dass ihr im Moment einen anderen Weg geht, und ich wünsche euch eine tolle Zeit miteinander, viele schöne Erlebnisse und alles Gute für die weitere Zukunft.

    Und natürlich bin ich schon sehr gespannt, wie ihr euren Bob gestaltet habt… aber das wisst ihr ja bereits!
    Viele liebe Grüße aus dem hohen Norden,
    Hartmut

  2. Tina Guentner sagt

    Lieber Hartmut, du gute treue Seele 🙂
    Danke für deine Gedanken! Ich finde es super, wenn du es trotz anspruchsvoller Arbeit schaffst dich abzugrenzen. Bei uns hat das nicht so gut geklappt. Ich bin aus der „schimmernden“ Werbewelt mit der Geburt unserer ersten Tochter ausgestiegen. Für mich hat es nicht mehr gestimmt, ein Leben ohne Wochenende und Feierabend zu führen. Wie verrückt das ist, merkt man aber immer erst, wenn man schon längst im Hamsterrad drin hängt. Wir sind damals aus Deutschland weg, weil wir keine Zukunft für uns als Familie gesehen haben. Nicht in dieser Branche. In Österreich war es schon ein wenig besser. In der Schweiz dann noch mehr. Aber trotzdem haben wir (oder vor allem Daniel) nicht den nötigen Abstand zum Job gewinnen können. Ständig Ideen produzieren. Auf Knopfdruck. Das geht mit der Zeit ganz schön an die Substanz.

    Für uns ist diese Reise tatsächlich weit aus mehr als schöne Orte und fremde Kulturen kennen zu lernen. Wir trotzen allen Winden, und fangen jeden Sonnenstrahl ein.

    Und Bob wird langsam. ich hab heute tatsächlich mit einer Flex Holz „zurechtgeschnitten“ …

    Ganz liebe Grüsse aus Uruguay.
    Tina

  3. Markus sagt

    Bin gespannt, wie euer Bob dann aussehen wird. Eurem Spacecamper gehts übrigens bestens… 😉

    • Tina Guentner sagt

      Hi Markus. Das freut uns. Sind gerade auf „Testfahrt“. Hier und da muss noch nachgebessert werden, aber ansonsten sind wir zufrieden mit dem Ergebniss. Ein Bericht folgt bald. 😉

  4. Elke sagt

    Ihr Lieben, schön von Euch zu hören. Natürlich bin ich auch schon gespannt auf Bob im neuen Kleid oder besser mit neuem Inlet. Wir verabschieden uns ja gerade von unseren Camperurlauben mit einem weinenden, aber auch einem lachenden Auge…Jetzt gehts bald nach Cornwall auf die Biofarm und wir bringen hoffentlich ähnlich spektakuläre Bilder mit wie Ihr. Nicht nur Eure Älteste lernt gerade Abschied nehmen. Im Kindergarten hat sie ein grosses Loch hinterlassen, das zumindest für unsere Jüngste nicht so leicht zu stopfen ist. Auch wenn sie nicht viel darüber redet, merkt man ihr das schon an. Sie rechnet fest wieder mit Euch, dann „in der 2. Klasse“. Aber daran müsst Ihr ja jetzt noch lange nicht denken :). Geniest es! Es gibt so viele Dinge zu schauen und zu lernen auf Reisen. In Lateinamerika gehört dazu auch ein bisschen „no problemo“ und „manana talvez“ und „unas cosas mas“. Das ist zumindest von meinem Reisespanisch hängen geblieben. Alles Gute, Elke mit Familie

    • Tina Guentner sagt

      Ein grosses HALLO in die Schweiz. So schön von euch zu lesen. Biofarm, das klingt toll. Ich bin sehr gespannt, was ihr erzählt. Das wollte ich auch schon immer einmal machen. Vielleicht, wenn wir zurück sind 🙂 Unsere Älteste hat auch etwas Sehnsucht. Und dein Töchterchen ist natürlich auch Thema. Ich habe ihr vorhin gerade liebe Grüsse von Euch ausgerichtet. Sie konnte es fast nicht glauben, und war total aus dem Häuschen.
      Wir wünschen Euch eine ganz tolle Zeit und eine gute Einschulung. Liebe Grüsse und Alles Gute! Tina und der Rest der Rasselbande

  5. Valeria sagt

    Hallo liebe Tina, lieber Daniel, liebe Clara, Ella und Selma!! Die Zeit vergeht so schnell! Schade konnten wir uns nicht noch persönlich von euch verabschieden… Ich wünsche euch, dass in Südamerika die Zeit für euch etwas langsamer verläuft, sodass ihr jede Minute, jeden Moment, jeden noch so kleinen Augenblick in vollen Zügen geniessen und und mit allen Sinnen wahrnehmen könnt. Auf bald
    ❤Valeria

    • Tina Guentner sagt

      Liebe Valeria! So schön von dir zu hören und zu lesen. Sehr oft müssen wir hier über eure Gedanken nach einer passenden Lebensform mit Familie, Kindern und Tieren nachdenken. Wir lernen hier Familien kennen, die ganz andere Werte und Vorstellungen von ihrem Leben haben. Die einen ganz anderen Alltag verbringen, als wir es in Europa und der Schweiz gewohnt sind. Es würde euch hier gefallen 🙂
      Und uns gefällt es auch. So langsam sind wir auch bereit zu „reisen“. Wir haben in den letzten Monaten ausführlich Uruguay entdeckt. Ende August, Anfang September soll es dann auch weiter nach Brasilien gehen. Man sehen, ob wir bis dahin wie die Gauchos auf dem Rücken der Pferde die Welt erkunden können. Erste Versuche haben wir schon gewagt.
      Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles nur erdenklich Gute.
      PURA VIDA! Ganz Herzlich
      Tina, Daniel, und die drei Mädels

  6. Martin sagt

    Toll. So schöne Bilder, großartiger Blog. Darf man fragen mit welcher Kameraausrüstung und wieviel professioneller Erfahrung Euch so viele erstklassige Schnappschüsse gelingen?
    Grüße aus Köln,
    Martin

    • Daniel sagt

      Lieber Martin. Danke für das Kompliment. Wir sind beide als Grafikdesigner und Artdirector mit einer fotografischen Vorkenntnis ausgestattet. Unsere Berufskrankheit ist der hohe Anspruch an uns selbst. Das macht es oft nicht leicht, aber das ist die Erklärung für die „erstklassigen Schnappschüsse“ 😉
      Als Ausrüstung haben wir eine GoPro Hero, Systemkamera Sony Alpha 7ii, ein altes MacBook Pro, ein gebrochenes iPad und Photoshop für die leichte Bildbearbeitung.
      Falls du noch mehr wissen möchtest, einfach Fragen.

  7. Martin sagt

    Ja, sowas dachte ich mir schon. Gute Bilder brauchen eben ein gutes Auge und gutes Equipment. Alles Gute Euch.
    Beste Grüße, Martin

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